Lexikon

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Alltagssport

Vgl. Breitensport und Inklusion

Artenschutz

München ist eine vergleichsweise kleine Stadt, die Hälfte der Fläche bereits bebaut. Olympische Spiele als Mega-Event würden zusätzlichen Flächenverbrauch, mehr Autoverkehr und Besucherströme verursachen – zum Nachteil der verbliebenen Naturoasen. Zahlreiche Tierarten wie Feldhase, Feldlerche, Kiebitz, Igel oder Rotkehlchen wären dadurch stark bedroht.

Der LBV München warnt: Das Großevent würde den Naturschutz aus dem Fokus rücken und den Artenschwund in Stadt und Landkreis beschleunigen, einige Arten könnten komplett verschwinden.

Bewerbung

Die Auswahl für Olympia läuft auf mehreren Ebenen ab: Zunächst entscheiden die Regionen und Städte, ob sie überhaupt gegeneinander antreten wollen. Danach bewerben sie sich beim DOSB, um die deutsche Kandidatur beim IOC führen zu dürfen. Erst wer sich dort durchsetzt, geht in den internationalen Wettbewerb mit anderen Ländern.

Allein die erste Stufe der Bewerbung für Olympia kostet Millionen: In München fließen schon heute 1,8 Millionen Euro in eine Pro-Olympia-Kampagne, dazu kommen 4,6 Millionen Euro für den Bürgerentscheid. Laut Oberbürgermeister Dieter Reiter belaufen sich die Kosten für Planung, Gutachten, PR, Sicherheits- und Infrastrukturkonzepte auf weitere sechs bis sieben Millionen Euro – und das ohne jede Erfolgsgarantie. Nach Recherchen des Spiegel könnten die Kosten für München bei 17 Millionen Euro liegen, wenn man alle Summen addiert (denn weder die Personalkosten der Stadt, noch die aus verschiedenen Institutionen des Freistaates werden aktuell beziffert) – mit offenem Ende, da wesentliche Kriterien des DOSB noch gar nicht feststehen und entscheidende Kostenfaktoren, zu denen bislang keine Daten vorliegen, bisher fehlen.

Falls die Münchner:innen beim Bürgerentscheid mehrheitlich mit „Ja“ stimmen und falls München den innerdeutschen Wettbewerb beim DOSB gewinnt und sich für Deutschland beim IOC bewerben darf, kommen weitere Kosten im 2-stelligen Millionenbereich hinzu (vgl. Kosten).

Dieses Geld fehlt an anderer Stelle im städtischen Haushalt. Statt Millionen in eine Bewerbung zu stecken, könnte das Geld zum Beispiel direkt in den ÖPNV fließen – unter anderem, um Buslinien zu erhalten und auszubauen. Für eine Olympiabewerbung ist Geld da, für den Nahverkehr der Bürger:innen nicht.

Vgl. auch Kosten und Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

Breitensport

Befürworter:innen versprechen, dass die Spiele Sport und Inklusion stärken. Barrierefreie Anlagen, sportliche Vorbilder, mehr Bewegung – das klingt gut. Doch der Realität hält diese Erzählung kaum stand.  

Der Breitensport lebt nicht von ein paar Medaillen in zwei Wochen, sondern von Sporthallen, Schwimmbädern, Schulsport und Menschen, die sich Tag für Tag im Ehrenamt engagieren. Dort muss das Geld hin. Das ist Sport, von dem alle etwas haben.  

Das oft bemühte Argument, sportliche Vorbilder führten zu mehr Bewegung in der Bevölkerung, ist wissenschaftlich widerlegt: Eine Studie aus Kanada zeigt, dass die Förderung des Leistungssports Menschen nicht dazu inspiriert, selber Sport zu treiben.  Das zeigt auch das Beispiel London 2012: Damals versprach man, Großbritannien zum aktivsten Land Europas zu machen. Doch die Realität war ernüchternd: Steigende Adipositasraten, vor allem bei Kindern, und ein Rückgang der Breitensport-Aktivität unter das Niveau von vor den Spielen. 

Zudem treiben in München schon jetzt knapp 70 % der Menschen regelmäßig Sport, das ist ein bundesweiter Spitzenwert. Olympia wird diesen Wert kaum steigern. Im Gegenteil. Jeder Euro, der in temporäre Sportstätten und milliardenschwere Events fließt, fehlt möglicherweise an anderer Stelle: bei der Sanierung von Schwimmbädern, bei neuen Sporthallen, bei verlässlicher Unterstützung von Sportvereinen. Gerade der Alltagssport, der für Gesundheit, Integration und Bildung so wichtig ist, wird nicht durch ein zweiwöchiges Spitzensport-Event gefördert, sondern durch langfristige Investitionen in kommunale Infrastruktur.

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

Die Auswahl für Olympia läuft auf mehreren Ebenen ab: Zunächst entscheiden die Regionen und Städte, ob sie überhaupt gegeneinander antreten wollen. Danach bewerben sie sich beim DOSB, um die deutsche Kandidatur beim IOC führen zu dürfen. Erst wer sich dort durchsetzt, geht in den internationalen Wettbewerb mit anderen Ländern.

Das ursprüngliche Konzept einer gemeinsamen deutschen Bewerbung wurde längst verworfen. Hinzu kommt: Niemand weiß genau, nach welchen Maßstäben der DOSB die Bewerberstadt auswählt. Die Kriterien und Zeitpläne werden ständig von DOSB geändert. Die Folge: Ein langer, teurer und emotionsgeladener Wettbewerb zwischen vier deutschen Regionen – Hamburg, Berlin, München und NRW. 

Schon jetzt werden deutschlandweit rund 60 Millionen Euro Steuermittel verplant – nur für diesen innerdeutschen Auswahlprozess. Diese Summe könnte in einem Jahr, wenn der DOSB zwischen Hamburg, Berlin, München und NRW entscheiden und den deutschen Kandidaten für den internationalen Wettbewerb nominieren will, sogar 80 Millionen Euro betragen. Tendenz steigend.

Die Stadt Hamburg kalkuliert bis zum DOSB-Votum 2026 mit 18 Millionen Euro. NRW rechnet mit 27,4 Millionen Euro – die im Haushaltsentwurf der Staatskanzlei NRW für 2026 unter dem Punkt „Sportstättenbau“ versteckt ist. Erst in der Erklärung ist ersichtlich, dass die Summe „zur Finanzierung von Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele in Nordrhein-Westfalen (…) sowie die erforderliche Kommunikation und Prozesssteuerung mit Blick auf die Bürgerbeteiligung“ eingeplant ist.

In München fließen schon heute 1,8 Millionen Euro in eine Pro-Olympia-Kampagne, dazu kommen 4,6 Millionen Euro für den Bürgerentscheid. Addiert man die bislang genannten Posten, könnten die Kosten für München bei 17 Millionen Euro liegen – mit offenem Ende, da wesentliche Kriterien des DOSB noch gar nicht feststehen und entscheidende Kostenfaktoren, zu denen bislang keine Daten vorliegen, bisher fehlen.

Bleibt die Frage: Warum geben wir so viel Steuergeld aus für einen intransparenten Bewerbungszirkus innerhalb Deutschlands?

Erfahrungen (aus anderen Austragungsstädten)

Internationale Beispiele aus Barcelona, London und Paris zeigen deutlich: Olympia bringt zwar kurzfristige Investitionen, langfristig aber vor allem steigende Mieten, soziale Verdrängung und gebrochene Versprechen.

In Paris sollten die Spiele den Aufbruch in eine „Sportnation“ markieren. Nur wenige Monate nach Olympia folgten jedoch drastische Kürzungen, besonders im Breitensport: Das Programm „Pass’Sport“, das Jugendliche bei Mitgliedsbeiträgen für Sportvereine unterstützt, wurde zusammengestrichen, 5000 versprochene Sportanlagen nie gebaut (Bericht in LeMonde). Zwar erhielt das Viertel Saint-Denis neue Wohnungen und Sportstätten, doch die Preise sind für die meisten unerschwinglich und die Mieten steigen. Das Kollektiv „Le revers de la médaille“ (Die andere Seite der Medaille) berichtete zudem von „sozialen Säuberungen“ im Vorfeld der Olympischen und Paralympischen Spiele: Mehr als 12.500 Obdachlose seien vertrieben worden, um das Stadtbild nicht zu stören, ohne dass ihnen eine dauerhafte Lösung angeboten wurde. (Die dunkle Seite der Olympischen Spiele Paris 2024 | Euronews).

Auch in London sollte durch Olympia die Zahl Sporttreibender steigen und bezahlbarere Wohnraum entstehen. Ende aber stiegen die Adipositasraten, die Teilnahme im Breitensport sank, und von den zugesagten 30.000 bis 40.000 Wohnungen wurde nur ein Bruchteil realisiert – die wenigsten wirklich bezahlbar (Beitrag im Le Guardian). Diese Erfahrungen zeigen: Die oft beschworene „Olympische Legacy“ entpuppt sich als leeres Versprechen. München braucht hingegen bezahlbaren Wohnraum, kluge Stadtplanung und eine verlässliche Verkehrswende – keinen olympischen Ausnahmezustand mit fraglicher Langzeitwirkung

European Championships

Die European Championships werden oft als Vorbild für Olympia genannt. Doch der Vergleich passt nicht: Die Championships überzeugten durch ein offenes, zugängliches Konzept – mit kostenfreien Rahmenprogrammen, niedrigen Eintrittspreisen und starker Identifikation der Bevölkerung.

Olympia ist dagegen ein ganz anderes Format: abgesperrte Sicherheitszonen, hohe Ticketpreise, intensive Kommerzialisierung und exklusive Rechte für IOC-Sponsoren prägen das Event. Statt Olympia zum Maßstab zu machen, sollten die European Championships zeigen, dass München attraktive und bürgernahe Sportgroßveranstaltungen organisieren kann – ohne die finanziellen und strukturellen Vorgaben des IOC.

Hitze

Der Klimawandel macht sich in München längst bemerkbar: Seit 1955 ist die Jahresmitteltemperatur deutlich gestiegen, Hitzewellen nehmen stetig zu – und dieser Trend wird sich in den kommenden Jahrzehnten weiter verschärfen. Genau hier liegt ein gravierendes Problem für mögliche Olympische Spiele: Das denkmalgeschützte Olympiastadion kann baulich nicht verändert werden und bietet weder Athlet:innen noch Zuschauer:innen ausreichenden Schutz vor Sonne und Hitze. Was heute schon eine Belastung darstellt, könnte 2036, 2040 oder 2044 zu einem echten Gesundheitsrisiko werden. Statt eines Sportfestes droht ein Hitzedesaster.

Klimaresilienz und Frischluftschneisen

Paris zeigt, was mit politischem Willen alles möglich ist – unabhängig von Olympia: Die Stadt hat es geschafft, mit Grünanlagen, Fokus auf Fahrradverkehr und konsequenter Reduktion des Autoverkehrs ihre Luft- und Lebensqualität spürbar zu steigern.

Seit 2005 hat die Stadt ihre Feinstaubbelastung um mehr als 50 % gesenkt und die Luftqualität deutlich verbessert. Seit 2024 treibt Paris gleichzeitig ehrgeizige Projekte voran: 300 Hektar neue Grünflächen, zehntausende zusätzliche Bäume statt Parkplätze, sichere Radwege.

Paris zeigt, dass Städte ihre Luftqualität und Lebensqualität deutlich verbessern können – und zwar durch kluge Politik und Stadtplanung, unabhängig von einem Sportgroßereignis wie Olympia.

Sollte es nicht selbstverständlich sein, dass sich Politiker:innen um bessere Luft, mehr Grün und höhere Lebensqualität in der Stadt kümmern – auch ohne Mega-Sportevent?

Inklusion

Die Paralympics sind ein starkes Symbol. Aber mehr Medien-Präsenz heißt nicht automatisch mehr Inklusion. Das wurde zuletzt wieder in Paris deutlich: Laut Athleten und Verbände führten die Spiele zu keinen merklichen Verbesserungen in Sachen Barrierefreiheit etwa im Nahverkehr (Paralympics shifted perceptions, but not the living conditions of people with disabilities). Echte Fortschritte entstehen durch dauerhafte Barrierefreiheit, inklusive Vereine und konkrete Angebote im Alltag – nicht durch ein zweiwöchiges Megaevent. Viele Behindertenverbände fordern genau das seit Jahren. Ein wirklich inklusives Zeichen wäre es, genau hier anzusetzen, statt mit Milliarden ein Event auszurichten, das am Alltag vieler Menschen vorbeigeht. 

Internationales Olympisches Komitee (IOC)

Olympia klingt nach Sport, Fairness und Gemeinschaft. Aber der Verband, der die Spiele vergibt, ist ein milliardenschwerer Konzern, dem es um Gewinnmaximierung geht. Das IOC entscheidet hinter verschlossenen Türen, diktiert den austragenden Städten die Bedingungen und lässt sie die finanziellen Risiken tragen, während es selbst steuerfrei die Gewinne abschöpft. Immer wieder steht das IOC auch in der Kritik, Einschränkungen bei Versammlungsfreiheit, öffentlichem Raum oder Pressefreiheit zu verlangen.

Ein solches System passt nicht zu einer demokratischen Stadt wie München, die für Transparenz, Bürgerbeteiligung und verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern steht.

Ausführliche Informationen und Fakten rund um Olympia und das IOC gibt es hier: NOlympia 2010-2018

Kampagne

Die Befürworter von Olympia in München investieren bis zum Bürgerentscheid 1,8 Millionen Euro in ihre Werbekampagne „OlympiJA“.

Unser Budget liegt mit 20.000 bis 25.000 Euro bei einem Bruchteil davon – aber mit eurer Hilfe schaffen wir es, unsere Argumente in die Stadt zu tragen, Menschen zu erreichen und eine starke Stimme gegen Olympia hörbar zu machen: Für eine Stadtentwicklung, die sich an den Menschen orientiert, nicht an einem Milliardenkonzern.

Konzept

Das Bewerbungskonzept klingt gut, ist aber kein verbindliches Umsetzungskonzept. Die Planung kann beliebig vom IOC geändert werden. Was davon am Ende Realität wird, ist völlig offen. Das IOC hat das letzte Wort und kann sich letztlich durch Knebelverträge über alle gut gemeinten Nachhaltigkeitsbemühungen der Austragungsorte einseitig und kurzfristig hinweg setzen. Ein Beispiel: Brisbane, Olympia-Ausrichter im Jahr 2032: Hier wurde ebenfalls mit einem nachhaltigen Bewerbungskonzept geworben. Nun wird doch ein neues Stadion gebaut.

Als Sinnbild nachhaltiger Planung wird der Olympiapark von 1972 genannt – ein gelungenes Beispiel, keine Frage. Aber: Dieser Park existiert längst. Er bietet heute schon Raum für Sport, Freizeit und Erholung. Dass er durch temporäre Anlagen, die nach Olympia wieder abgebaut werden, noch „attraktiver“ werden soll, ist wenig überzeugend.

Denn geplante „neue“ Sportangebote wie beispielsweise 3×3-Basketball oder BMX sind nur temporär vorgesehen, etwa auf dem Sportplatz der Teutonia München. Dort spielen aktuell über 600 Kinder Fußball – sie müssten für viele Jahre weichen. Das ist kein Gewinn für die Bevölkerung, sondern ein Verlust für den Breitensport.

Kosten

Seit 1960 hat keine Ausrichterstadt das geplante Olympia-Budget eingehalten (Oxford Studie). Schon jetzt plant München mit einer Netto-Neuverschuldung von über zwei Milliarden Euro allein für 2025. Bis 2028 sollen die Schulden auf fast zwölf Milliarden Euro steigen. Schon jetzt muss München im sozialen und kulturellen Bereich sparen. Wie soll da noch Platz für Olympia-Milliarden sein? Dieses Geld würde für Schulen, Kitas, Kultur, den Wohnungsbau oder die Sanierung von Sportstätten fehlen.

Allein die erste Phase der Bewerbung – nur bis zum Bürgerentscheid – kostet München 6 bis 7 Millionen Euro. Bei einem „Ja“ wird der innerdeutsche Bewerbungsprozess fortgesetzt. Dann könnten für München Kosten von 17 Millionen Euro zukommen – mit nach oben offenem Ende, da wesentliche Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes noch gar nicht feststehen und entscheidende Kostenfaktoren, zu denen bislang keine Daten vorliegen, bisher fehlen. Aussagen, dass die Kosten für eine Olympiabewerbung deutlich gesenkt wurden, haben sich bisher nicht bewahrheitet.

Falls München den innerdeutschen Wettbewerb gewinnt, kommen weitere Kosten im 2-stelligen Millionenbereich hinzu. Wie viel davon von Sponsoren übernommen wird und wie hoch der Betrag ist, der aus Steuergeldern bezahlt werden muss, ist hier noch völlig unklar. Das Budget für die Olympiabewerbung 2018 beim IOC lag bei 33 Millionen Euro.

Insgesamt könnten allein für den Bewerbungsprozess Kosten in Höhe von 50 Millionen Euro entstehen. Zum Vergleich: Für diesen Betrag könnte man etwa 500 Sozialarbeiter:innen zwei Jahre lang beschäftigen – oder mehr als 10 Schulsporthallen grundsanieren.

Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung beim IOC folgen Kosten in Milliardenhöhe. Die Spiele in Tokio haben 22 Milliarden Euro gekostet, in London rund 13,5 Milliarden Euro. In Paris sind insgesamt rund 6 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern in die Organisation der Spiele und in den Bau der damit verbundenen Infrastruktur geflossen. In der Bewerbung für die Spiele war noch von 2,4 Milliarden Euro an öffentlichen Kosten die Rede.

Diese enormen Summen aus Steuergeldern fehlen an anderen Stellen im Haushalt (Vgl. auch Zuschüsse).

Mehr Infos zu den Kosten, die allein der innerdeutschen Wettbewerb verschlingt, gibt es unter Deutscher Olympischer Sportbund.

Marketing-Versprechen

„Olympia verbindet“ – das klingt gut. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das als wohlklingender Werbespruch mit wenig Substanz. München hat in den letzten Jahren bereits mehrfach bewiesen, dass es stimmungsvolle Großereignisse kann, etwa mit den European Championships 2022, der Fußball-EM, dem Champions-League-Finale oder internationalen Großkonzerten. Braucht es wirklich ein noch größeres, riskanteres Megaevent, um die Stimmung zu heben?

Statt weichgespülter und inhaltsloser Marketing-Versprechungen braucht es jetzt einen ehrlichen Blick auf die realen Konsequenzen. Olympische Spiele sind nicht nur emotional aufgeladene Erlebnisse – sie sind vor allem komplexe und extrem teure Großprojekte. Seit 1960 hat keine einzige Gastgeberstadt ihr Budget eingehalten. Die Spiele in Rio lagen 350 % über Plan, Tokio 120 %, Paris 110 %, London 75 %. Warum sollte ausgerechnet München die Ausnahme sein?

Nicht das IOC muss das finanzielle Risiko rund um die nicht zu kalkulierende Mehrkosten tragen, sondern die Stadt, also die Steuerzahler:innen. Und das in einer Lage, in der München ohnehin stark belastet ist. Schon jetzt wird für 2025 ein Schuldenstand von 7,5 Milliarden Euro erwartet, bis 2028 könnten es über 11,6 Milliarden Euro werden. Olympia würde diese Lage deutlich verschärfen. Das ist nicht zukunftsgerichtet, sondern unverantwortlich.

Und all das für ein paar symbolträchtige Wochen mit schönem Rahmenprogramm. Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht nicht durch zwei Wochen Olympia, sondern durch verlässliche soziale, kulturelle und sportliche Infrastruktur im Alltag. Genau hier müsste angesetzt werden.

Es geht nicht um Anekdoten und Bauchgefühl, sondern um viele Milliarden Euro.

Nachhaltigkeit

90 Prozent der Sportstätten sollen im Umkreis von 30 Kilometern um den Olympiapark liegen, doch das sagt wenig über ihre tatsächliche Nachhaltigkeit aus. In Wirklichkeit sollen laut Sitzungsvorlage des Münchner Stadtrates fast eine Milliarde Euro in provisorische Sportbauten fließen, die nach den Spielen wieder verschwinden (vgl. Sitzungvorlage des Münchner Stadtrates vom 28.05.2025, S. 87).

Ein Beispiel: Die Schwimmanlage.

Die bereits existierende Olympiaschwimmhalle darf laut IOC-Regeln nicht genutzt werden, weil ihr zwei Bahnen fehlen. Stattdessen soll in Freising eine komplett neue, teure, temporäre Schwimmanlage errichtet werden – nur für die Spiele. Danach wird sie wieder abgebaut.

Auch andere temporäre Veranstaltungsorte, etwa auf der Theresienwiese, auf dem Messegelände oder auf dem Sportplatz der Teutonia München, sind mit einem enormen Aufwand verbunden, bringen aber keinen dauerhaften Nutzen für den Breitensport. Davon, dass Bürger:innen davon langfristig profitieren sollen, ist in der Realität wenig zu sehen.

Für Bauprojekte wie das olympische Dorf oder das neue, temporäre Schwimmstadion werden enorme Mengen Beton benötigt, dessen Herstellung große CO₂-Mengen freisetzt. Die Herstellung einer Tonne Beton setzt 600 kg des Treibhausgases COfrei. Andere Ressourcen lassen sich dafür nicht einsparen. Abgesehen von der Nachnutzung bestehender Sportstätten gibt es in der Bewerbung keine weiteren nachhaltigen Konzepte.

Statt also dauerhaft nutzbare Sportstätten zu schaffen, würde mit Olympia das Geld in kurzlebige Prestigeprojekte fließen – teuer, verschwenderisch und weder ökologisch noch sozial sinnvoll.

Der hohe Ressourcen- und Flächenverbrauch macht die Spiele nicht nachhaltig. Wenn Nachhaltigkeit wirklich ein zentrales Anliegen ist, braucht es dauerhafte, alltagstaugliche Lösungen für Sport und Bewegung – nicht eine milliardenschwere Einweg-Olympiade.

Naturschutz

München ist eine vergleichsweise kleine Stadt, die Hälfte der Fläche ist bereits bebaut. Olympische Spiele als Mega-Event würden zusätzlichen Flächenverbrauch, mehr Autoverkehr und Besucherströme verursachen – zum Nachteil der verbliebenen Naturoasen. Zahlreiche Tierarten wie Feldhase, Feldlerche, Kiebitz, Igel oder Rotkehlchen wären dadurch stark bedroht.

Der LBV München warnt: Das Großevent würde den Naturschutz aus dem Fokus rücken und den Artenschwund in Stadt und Landkreis beschleunigen, einige Arten könnten komplett verschwinden.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Ein oft genanntes Versprechen lautet: Olympia beschleunige den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Das klingt verlockend, doch die Realität sieht anders aus. Projekte wie die U4-Verlängerung, die U9 oder der S-Bahn-Ringschluss sind zweifellos wichtig – aber ihre Umsetzung hängt nicht von Olympia ab, sondern von Planungsprozessen, Genehmigungen, Finanzierungszusagen, Bauzeiten und vor allem politischem Willen.

Ein Blick auf die 2. Stammstrecke zeigt, wie trügerisch solche Versprechen sind: Ursprünglich mit 3,8 Milliarden Euro Kosten und Fertigstellung 2028 geplant, liegt das Projekt inzwischen bei 9,3 Milliarden Euro – und wird wohl erst 2036 oder 2037 fertig. Massive Zeitverzögerungen, explodierende Kosten, unklare Fertigstellungstermine: Dass ausgerechnet bis 2036 oder 2040 alles reibungslos und pünktlich umgesetzt werden soll, ist nicht visionär, sondern Wunschdenken.

Wenn Olympia zur zusätzlichen Belastung wird, droht ein Szenario, das den Nahverkehr an seine Grenzen bringt: Großbaustellen im gesamten Netz einerseits, hunderttausende Olympia-Besucher:innen andererseits. Das Risiko: ein System am Rande des Kollapses – mit enormen Mehrkosten für die Steuerzahler:innen und massiven Einschränkungen für die Menschen, die in München täglich auf Bus und Bahn angewiesen sind.

Auch der Rückblick auf 1972 wirkt verklärt: Die Modernisierung der Stadt – U-Bahn, Infrastruktur, Stadtentwicklung – hätte es auch ohne Olympia gegeben, wie auch der damalige OB Hans-Jochen Vogel in einem Leserbrief betonte. Der Gedanke, München verdanke seine Lebensqualität den Spielen, ist eine überhöhte Zuschreibung.

Der entscheidende Punkt ist:
Der Nahverkehr muss sich am Alltag der Münchner:innen orientieren – nicht daran, wie Millionen Besucher:innen für wenige Wochen zu Sportstätten gelangen. Jetzt schon werden Buslinien ausgedünnt, weil die Finanzierung fehlt. Statt Millionen in eine Olympia-Bewerbung zu stecken, sollte München jetzt schon bestehende Angebote sichern und den Ausbau konsequent für die Menschen vorantreiben, die hier jeden Tag unterwegs sind.

Nicht Olympia sollte den Takt vorgeben, sondern die Bedürfnisse der Menschen, die hier leben.

Öffentlicher Raum

Der öffentliche Raum gehört allen. Straßen, Plätze und Parks sind Treffpunkte, Bewegungsflächen und Lebensräume für alle Münchner:innen. Doch bei Olympischen Spielen würden viele Flächen für Wochen blockiert werden.

Durch sogenannte Olympic Lanes (reservierte Fahrspuren auf Straßen, die nur von berechtigten Fahrzeugen genutzt werden dürfen, um eine schnelle und reibungslose Bewegung von Athlet:innen, Offiziellen, Notfalldiensten und öffentlichem Nahverkehr zu gewährleisten) wäre der normale Verkehr eingeschränkt, zentrale Plätze würden für Veranstaltungen oder kommerzielle Nutzungen beansprucht.

In Paris mussten Anwohner:innen rund um Spielstätten sogar QR-Codes vorzeigen, um in ihre eigene Nachbarschaft zu gelangen. Hinzu kommt: Das IOC verlangt den Einsatz von Militär im Inneren, was die Atmosphäre im öffentlichen Raum stark verändern würde.

Oft wird der Vergleich zur IAA gezogen. Doch die Automesse war – bei aller berechtigten Kritik – nur auf wenige Plätze und Straßen begrenzt und dauerte nur wenige Tage. Keine Ausweiskontrollen, keine Sicherheitsschleusen, kein Militär. Im Vergleich dazu sind Olympische Spiele eine ganz andere Dimension: Laufen, Radrennen und weitere Wettkämpfe finden mitten in der Stadt statt und legen ganze Quartiere lahm.

Fazit: Während schon die IAA für viele ein Ärgernis war, würde Olympia den öffentlichen Raum in München in einer ganz anderen Dimension einschränken – auf Kosten aller, die hier leben.

Rückblick auf 1972

Der Rückblick auf 1972 wirkt verklärt: Die Modernisierung der Stadt – U-Bahn, Infrastruktur, Stadtentwicklung – hätte es auch ohne Olympia gegeben, wie auch der damalige OB Hans-Jochen Vogel in einem Leserbrief betonte. Der Gedanke, München verdanke seine Lebensqualität den Spielen, ist eine überhöhte Zuschreibung.

Als Sinnbild nachhaltiger Planung wird der Olympiapark von 1972 genannt – ein gelungenes Beispiel, keine Frage. Aber: Dieser Park existiert längst. Er bietet heute schon Raum für Sport, Freizeit und Erholung. Dass er durch temporäre Anlagen, die nach Olympia wieder abgebaut werden, noch „attraktiver“ werden soll, ist wenig überzeugend.

Spiele, die sich an die Stadt anpassen?

Das IOC verspricht eine neue Ära: Spiele, die sich an die Ausrichterregion anpassen und nicht umgekehrt. Klingt gut. Doch die Praxis spricht eine andere Sprache: Auch, wenn die Forderungen des IOC an die Ausrichterstädte abgemildert sind, passt sich die Stadt den Spielen an – nicht die Spiele der Stadt. Ein Beispiel: Brisbane, Olympia-Ausrichter im Jahr 2032. Hier wurde ebenfalls mit einem nachhaltigen Bewerbungskonzept geworben. Nun wird doch ein neues Stadion gebaut.

Ein Beispiel im Münchner Kozept ist auch ist die temporäre Schwimmhalle: Obwohl mit der Olympiaschwimmhalle bereits eine Sportstätte existiert, darf sie laut IOC-Regeln nicht genutzt werden, weil sie zwei Bahnen zu wenig hat. Statt eine Ausnahme zuzulassen, wird für mehrere Hundert Millionen Euro eine neue, temporäre Schwimmanlage in Freising geplant. Nach den Spielen wird sie wieder abgebaut. Das ist weder nachhaltig, noch angepasst an lokale Gegebenheiten.

Fast eine Milliarde Euro sollen allein für temporäre Sportstätten ausgegeben werden – ein enormer Aufwand mit keinem dauerhaften Nutzen. Und selbst dort, wo nachnutzbare Bauten entstehen sollen, bleibt unklar, ob sie wirklich dem Bedarf der Münchner Bevölkerung entsprechen oder lediglich IOC-Vorgaben erfüllen.

Hinzu kommt: Das neue Vergabeverfahren ist alles andere als transparent. Früher mussten Bewerberstädte ihre Konzepte offen in sogenannten „Bid Books“ präsentieren – heute laufen Gespräche mit dem IOC hinter verschlossenen Türen, ohne demokratische Kontrolle. Selbst wenn die Münchner:innen im Oktober über ein Konzept abstimmen, kann das IOC dieses nachträglich ändern, ohne Einflussmöglichkeit der Stadt oder ihrer Bürger:innen.

Demokratie, Verlässlichkeit und Anpassung an lokale Bedürfnisse? Diese Prinzipien bleiben im olympischen Prozess bisher mehr Wunsch als Wirklichkeit.

Stadtentwicklung

Stadtentwicklung muss sich am Alltag der Münchner:innen orientieren – nicht daran, wie Millionen Besucher:innen für wenige Wochen zu Sportstätten gelangen. Heute werden Buslinien ausgedünnt, weil die Finanzierung fehlt. Statt Millionen in eine Olympia-Bewerbung zu stecken, sollte München bestehende Angebote sichern und den Ausbau konsequent für die Menschen vorantreiben, die hier jeden Tag unterwegs sind.

Stadtklima

Das olympische Dorf würde das letzte große Kaltluftentstehungsgebiet im Münchner Osten überbauen. Zusammen mit mehr Verkehr und zusätzlicher Versiegelung verschärft dies die Aufheizung der Stadt. Straßenbäume müssen für Infrastrukturmaßnahmen fallen, wodurch die Sonneneinstrahlung lokal steigt und die Zahl der Hitzetage bis 40 °C zunimmt.

Schlechtere Luft, weniger Schatten und mehr Hitzetage – Olympia würde das Stadtklima deutlich verschärfen.

Warum ‚Wenn nicht bei uns, dann anderswo‘ kein Argument ist

Das Argument „Wenn Olympia nicht bei uns stattfindet, richten es eben autokratische Staaten aus – also besser bei uns, wo wir auf Menschenrechte achten“ klingt auf den ersten Blick plausibel, doch bei genauerer Betrachtung überzeugt dieses Argument nicht.

Das Argument verschiebt nur die Perspektive: Dass ein Event woanders stattfindet, ändert nicht die Situation in diesen Ländern. Die Austragung in Deutschland schützt dort keine Menschenrechte, sie verlagert nur die Bühne. Ähnlich wie in der Atomkraft-Debatte: Nur weil ein Kraftwerk in einem anderen Land eventuell nicht so sicher betrieben wird, heißt das nicht, dass wir es selbst betreiben sollten. Risiken und Kosten bleiben lokal bestehen.

Das Argument nutzt die moralische Überlegenheit Deutschlands als Rechtfertigung, ohne die realen Kosten und Risiken für die eigene Stadt zu berücksichtigen. Bauprojekte, enorme Kosten und Verkehrsbelastungen würden die Münchner:innen betreffen – nicht die Menschen in anderen Staaten.

Darüber hinaus garantiert auch eine Austragung in Deutschland keine perfekte Umsetzung. Mega-Events bringen immer soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. „Besser bei uns“ kann daher nicht automatisch als Vorteil gelten.

Schließlich darf globale Verantwortung nicht als Ersatz für eine rationale Stadtplanung und nachhaltige Politik dienen. Entscheidungen über Olympia sollten sich danach richten, was München und seine Menschen wirklich brauchen, nicht danach, wo die Spiele moralisch „sicherer“ erscheinen.

Dieses Argument mag gut gemeint sein, es lenkt aber von den realen Folgen für die eigene Stadt ab. Wer München ernst nimmt, bewertet die Olympiabewerbung nach den Interessen der eigenen Bevölkerung.

Wirtschaft

Olympia verspricht wirtschaftlichen Aufschwung, mehr Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung. Doch Studien (ifo-Institut: Zu den wirtschaftlichen Effekten von sportlichen Großereignissen) zeigen: Der wirtschaftliche Effekt ist gering und von kurzer Dauer. Langfristig profitieren vor allem die großen IOC-Sponsoren, nicht die lokale Wirtschaft.

Kurzfristig profitieren einzelne Branchen wie der Tourismus oder die Gastronomie – wenn auch nicht im erwarteten Ausmaß: In Paris kamen statt der erwarteten 15 Millionen Olympia-Besucher nur zwei Millionen mehr als sonst im Sommer. Die meisten waren Französinnen und Franzosen, welche keine Hotels buchten. Das lokale Gastgewerbe zeigte sich enttäuscht vom Olympia-Effekt. (Was bringen die Olympischen Spiele in Paris der Wirtschaft? | tagesschau.de)

Auch die oft genannten neuen Arbeitsplätze erweisen sich bei genauerem Blick als temporär. Studien zeigen, dass Spiele meist zwischen 50.000 und 300.000 zusätzliche Stellen schaffen, allerdings vorübergehend und häufig durch Jobwechsel, nicht durch neue Beschäftigung. (Was bringen die Olympischen Spiele in Paris der Wirtschaft? | tagesschau.de)

Und was ist mit regionalen, oberbayerischen Unternehmen? Werbeflächen und Vermarktungsrechte liegen fast ausschließlich beim IOC und seinen internationalen Sponsoren. Lokale Betriebe haben wenig davon. Eine nachhaltige Stärkung der Münchner Wirtschaft ist durch Olympia nicht zu erwarten. 

Link zum BR-Beitrag: Olympia in München: Was würde das der Wirtschaft bringen?

Wohnungen

Die Befürworter versprechen, dass Olympische Spiele wichtige Stadtentwicklungsprojekte wie Wohnquartiere, ÖPNV-Ausbau und Investitionen in Klima- und Umwelttechnologien beschleunigen. Doch diese Darstellung greift zu kurz und ist problematisch.

München braucht dringend neue, bezahlbare Wohnviertel – die Stadt entwickelt sich aber auch ohne Olympia. In Daglfing ist die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) bereits beschlossen und könnte heute schon umgesetzt werden. Die Frage ist eher: Warum verzögert sich der Bau, wenn kein Olympia im Spiel ist? Wenn Flächen vorhanden sind, braucht es politischen Willen, nicht ein Großevent.

Das geplante Olympische Dorf wirkt ineffizient: 19.000 Menschen werden für die Spiele untergebracht, danach aufwendig auf 10.500 Wohnungen umgebaut. Warum nicht gleich nachhaltig für die Bürger:innen planen? In einer Stadt mit Wohnraummangel ist das ein kostspieliger Umweg.

Internationale Beispiele aus Barcelona, London und Paris zeigen: Olympia bringt zwar Investitionen, führt aber auch zu steigenden Mieten und sozialer Verdrängung in neu entwickelten Vierteln. München braucht aber genau das Gegenteil: dauerhaft bezahlbaren Wohnraum, kluge Stadtplanung und einen Nahverkehr, der für alle funktioniert. Und zwar jetzt, nicht erst 2036, 2040 oder 2044.

Zuschüsse

München hofft für Olympia auf Unterstützung vom Bund und vom Freistaat. Doch sicher ist daran nichts: Weder gibt es verbindliche Zusagen über die Höhe möglicher Zuschüsse, noch ist absehbar, welche politischen Prioritäten in Zeiten knapper Haushalte gesetzt werden. Dass für Olympia plötzlich zusätzliches Geld fließt, ist keineswegs garantiert – vielmehr würde jeder Euro, den der Bund oder der Freistaat nach München lenkt, an anderer Stelle fehlen.

Gerade in einer Zeit, in der Schulen saniert, Krankenhäuser finanziert und die kommunale Infrastruktur erhalten werden müssen, stellen sich berechtigte Fragen: Ist es wirklich verantwortbar, enorme Summen in ein zweiwöchiges Großevent in der ohnehin wohlhabenden Landeshauptstadt zu investieren, während andere Regionen Bayerns dringend auf Unterstützung warten? Mit Olympia droht, dass ein einzelnes Prestigeprojekt wichtiger wird als die alltäglichen Bedürfnisse der Menschen.

NOlympia im deutschen Kontext / NOlympia ist nicht allein

Mit unserer Kritik an einer möglichen Bewerbung Münchens stehen wir nicht isoliert da. Auch in Hamburg und Belrin haben sich breite NOlympia-Bündnisse gebildet . Überall lautet die Kritik gleich: Gigantische Kosten für die Städte, während das IOC Milliardengewinne einfährt, statt Investitionen in den Breitensport und eine sinnvolle und nachhaltige Stadtentwicklung.

Uns geht es deshalb nicht darum, Olympia aus München fernzuhalten, nur damit es eine andere Stadt ausbaden muss. Gemeinsam sagen wir: für lebenswerte Städte – gegen Olympia

Mehr Informationen zu den Bündnissen in Berlin und Hamburg findet ihr hier:

Hamburg bleibt stabil: NOlympia! – NOlympia Hamburg

FAIRspielen.de – Seite 2 – N:Olympia Hamburg

Startseite – nolympia.berlin


Link zum BR Beitrag: München soll leuchten: Konzept der Bewerbung für die Olympischen Spiele | Capriccio | BR

Link zum BR-Beitrag: Olympia in München: Was würde das der Wirtschaft bringen?